Georg Plank

… einmal so, einmal so

… einmal so, einmal so

Wann Regelmäßigkeit wichtig ist

Will man dauerhafte und nachhaltige Wirkungen erzielen, reichen einzelne Maßnahmen oder punktuelle Höhepunkte meist nicht aus. Denn immer dann, wenn Zu- oder Abneigung und damit die Intensität der Bindung zu einer Gemeinschaft oder Organisation an deren grundsätzlicher Kultur liegen, braucht es Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit. Gerade bei hartnäckigen, negativen Bildern dauert es lange, bis eine Veränderung zum Besseren eintritt. Jeder noch so kleine Faux-pas wird unbarmherzig zur Bestätigung der alten Bilder genutzt. Wer z.B. davon überzeugt ist, dass Beamte langsam, faul und überheblich sind, lässt sich nur sehr langsam vom Gegenteil überzeugen. Selbst wenn man zehn Mal kundenfreundliche Staatsdiener erlebt hat, reicht ein übel gelaunter Vertreter der Zunft aus, um sich in den alten Vorurteilen bestätigt zu wissen.
Kirchlich Engagierte können von dieser Dynamik auch ein Lied singen! Je besser daher innerhalb eines Systems klar ist, welche konkrete Kultur man erlebbar machen möchte, desto konsequenter kann man an allen Schrauben dafür drehen. Wer signalisieren will: „Bei uns ist jeder willkommen, wir sind offen für alle!“, wird geeignete Elemente einer Willkommenskultur nicht nur vor Gottesdiensten entwickeln, sondern vor jeder Veranstaltung. Ja, die Frage wird sein: Wie drückt sich diese Kultur im Büro aus, auf der Homepage, am Telefon, bei Sitzungen und in allen regelmäßigen Kontakten?

Anschauungsbeispiel

Ich kenne viele Pfarren, die mehrmals im Jahr beeindruckende musikalische Ereignisse aufbieten, ob im Rahmen der Liturgie, in Konzerten oder bei festlichen Anlässen. Mir ist aber keine Pfarre bekannt, die konsequent ihr Musikprogramm so entwickelt hat, dass jeder sich verlassen kann: Egal, wann ich dort die Sonntagsmesse mitfeiere, werde ich begeistert sein von der Musik! Im Gegenteil, an vielen Sonntagen ist die Musik sogar kontraproduktiv, wenn es darum geht, Menschen, v.a. Seltenkommer, zu begeistern. Ich weiß, viele wohlmeinende und bemühte Kirchenmusiker weisen das entrüstet zurück oder fühlen sich persönlich angegriffen. Nichts liegt mir ferner als engagierten Leuten einen Vorwurf zu machen. Ich stelle aber fest, dass nur wenige Menschen sagen: Musik ist der Grund, warum ich wieder zur Kirche, zum Glauben oder in eine Gemeinschaft gefunden habe. Genau diese Aspekte soll eine missionarische Kirche aber attraktiv machen. Geht hinaus und verkündet die Frohe Botschaft, das bedeutet oft auch, selbst gemachte Steine aus dem Weg zu räumen. Und schlechte, langweilige oder lieblos vorbereitete Musik in der Liturgie ist ein gewaltiges Hindernis für viele.

Wo Pfarren und Gemeinden konsequent daran arbeiten, jeden Sonntag ein ausgezeichnetes Musikerlebnis zu gewährleisten, lassen sich langsam, aber sicher positive Wirkungen beobachten. Dabei ist das musikalische Genre sekundär, entscheidend ist, dass die gewählte Musik qualitätsvoll ist und die Herzen der Menschen berührt. Das merkt man nicht nur, aber auch daran, dass Menschen den Gottesdienst nicht nur „besuchen“, sondern anfangen mitzufeiern – Grundlage der radikalen Verwandlung, die das Ziel jeder Form der Verkündigung ist.

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